Samstag, 15. Januar 2011

Kühe sollen endlich wieder Gras essen (dürfen)!

Der Dioxin-Skandal bewegt hoffentlich die Verbraucher wieder einmal, sich mit der „Herstellung“ ihrer tierischen Lebensmittel genauer auseinanderzusetzen. Wie ich in meinem Umfeld immer wieder selbst feststellen kann, denkt man darüber einfach nicht gerne nach. Es besteht eine gewisse Angst, dass vielleicht etwas Schlimmes entdeckt werden könnte, was einen dann so richtig den Appetit versaut… und so ist es auch!
Denn: Dass Kühe auf einer Weide stehen bzw. Gras, Heu und Stroh essen dürfen, ist eher eine Seltenheit in Deutschland.


Foto: Martin Abegglen – Lizenz: CC-BY-SA


Deutsche Bio-Milch hat nur einen Marktanteil von 1,8% in unserem Land.
Obwohl lt. Milchindustrie-Verband der Gesamtanteil der Bio-Milch aufgrund von Importen aus Nachbarländern ein wenig höher liegen dürfte. Der Verband schreibt auf seiner Homepage :„Dieser geringe Bio-Anteil lässt sich damit erklären, dass der Auslandsanteil von Biomilch und Biomilchprodukten relativ hoch ist. Hauptlieferanten sind hier Österreich und Dänemark.“

Aufgrund des aktuellen Futtermittel-Skandals, hat Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner nun laut akuteller Pressemitteilung des BMVEL nun ihren 10-Punkte Aktionsplan "Verbraucherschutz in der Futtermittelkette" vorgestellt.
Unter anderem will Aigner nun endlich europaweit die "Positivliste für Futtermittel“ einführen. In Punkt 5 des "Aktionsplan Verbraucherschutz in der Futtermittelkette" ist folgendes nachzulesen:

5. Verbindlichkeit der Futtermittel-Positivliste
In einer Positivliste wird abschließend aufgelistet, welche Einzelfuttermittel zu
Mischfuttermitteln verarbeitet werden. Dies kann verpflichtend nur auf EU-Ebene
geregelt werden (...)

Bisher ist es so, dass man an Tiere verfüttern darf, was nicht irgendwann mal auf der "Negativliste" gelandet ist... d.h. man gibt den Tieren erstmal ALLES was noch irgendwie verwertbar ist und erst wenn es irgendwann verboten wird, dann geht’s halt nicht mehr. Diese bisherige Regelung ist Mist, denn so gelangten in den letzten Jahren z.B. folgende Stoffe ins Tierfutter: Klärschlamm, Kot, Urin, Lederabfälle, mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz oder Sägemehl. Im Umkehrschluss heißt dies, dass alle diese Dinge bis vor einigen Jahren als Tierfutter recycelt wurden! Das ist der EIGENTLICHE Skandal… seit vielen Jahren.

Wenn man nicht vegan leben will, also Eier und Milchprodukte konsumiert, so wäre es ratsam, sich grundsätzlich einmal darüber Gedanken machen, wie artgerecht die Fütterung und Haltung der sogenannten "Nutztiere" ist. Naturbelassenes und artgerechtes Futter für diese Lebewesen, sollte eigentlich selbstverständlich sein, wenn man die Tiere schon (aus-)nutzt.

Verantwortungsbewusste und tierliebe Verbraucher kaufen am besten tierische Produkte, die DEMETER zertifiziert sind. Nur hier besteht ein ganzheitlicher Kreislauf auf dem jeweiligen Hof. Grob gesagt kann jeder Bauer nur so viele Tiere halten, wie er mit seinem selbst angebauten Bio-Futter auch ernähren kann. Zudem werden Kühe z.B. nicht enthornt. Infos zur gängigen Enthornung bei Kühen und den Folgen dieser Verstümmelung in diesem taz-Artikel vom 07.01.2011 von Jost Maurin.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Guten Morgen Kopenhagen - dann rettet doch einfach das Klima!

Allgemein wird das Hauptziel der Verhandlungen in Kopenhagen darin gesehen, Lösungen zu finden, um den weltweiten Treibstoffausstoß bis zum Jahr 2050 um die Hälfte zu reduzieren damit sich der Anstieg der Temperatur auf unseren Planeten auf 2 Grad beschränken lässt.

Was sich hinter diesem einen Satz verbirgt ist eigentlich unglaublich und beinhaltet eine globale Katastrophe mit unendlich vielen Gesichtern!

Aber es ist vor allem erstaunlich, wie ruhig ein Großteil der weltweiten Bevölkerung in Anbetracht solcher Tatsachen bleibt. Dabei ist der Klimawandel heute keine düstere Zukunftsvision mehr, sondern wird von vielen anerkannten Wissenschaftlern bestätigt.

Die Paradiese dieser Erde beginnen sich bereits zu verändern. Die Malediven z.B. - vor dem geistigen Auge tauchen bei diesem Wort weiße Strände und kristallklares Wasser auf - sie haben bereits heute mit den Folgen der Klimaerwärmung zu kämpfen. Hier häufen sich Überschwemmungen, Wirbelstürme und Dürreperioden. Nicht unbedingt, das was wir mit einem Luxusurlaub verbinden!

Auch Klimaflüchtlinge sind keine Figuren, aus einem Science-Fiction-Roman, sondern schon heute Realität. Es gibt bereits Regionen auf dieser Welt, die durch den Menschen so verändert wurden, dass sie nicht mehr genügend Ressourcen für Ihre Bewohner bereithalten.

Was also braucht es noch um endlich alle zum Umdenken zu bewegen?

Es scheint immer noch normal zu sein, ein Leben im völligen Überfluss zu leben. Wer kann, gönnt sich alles – sofort. Ein solches Leben wird von der Industrie bedient. Die Supermärkte sind voller denn je. Viel zu voll als das alle Produkte einen Abnehmer finden. Aber die Konsumenten sollen nun mal kaufen um die Wirtschaft bei ihrem unaufhörlichen Wachstum zu unterstützen - Anhänger einer modernen Religion des Konsums. Denn die Wirtschaft ist offenbar die eigentliche Religion unserer Zeit, wie Christoph Süß im ZDF feststellte. Dies zeigt sich laut Süß in der Begrifflichkeit Wirtschaftssprache - sie ist geprägt von Begriffen wie „Schuldner“, „Gläubiger“ und „Offenbarungseid.“

Ein solches Denken, wird unseren Planeten nicht retten!

Ich denke aber - es kann so viel erreicht werden, wenn sich jeder einmal ganz kurz zurücklehnt und darüber nachdenkt, was er wirklich für ein erfülltes Leben braucht! Das klingt sehr einfach und auch etwas naiv, aber ich meine genauso einfach ist das alles. Und genauso einfach lässt sich das auch auf die Verhandlungen in Kopenhagen übertragen. Ich hoffe die Anwesenden werden einfach mal kurz darüber nachdenken, was es wirklich bedeutet, wenn sich die Vorhersagen der der neusten Studien zum Klimawandel bewahrheiten sollten, wenn all die Vorhersagen bisher zu optimistisch waren. Und dann sollten sie einmal tief durchatmen und Entscheidungen treffen, die wirklich etwas verändern! Vielleicht wird das Leben dann ein klein wenig unbequemer aber auch gesünder, denn es schadet nun mal nichts, öfter mal das Fahrrad anstelle des Autos zu nehmen!

Vielleicht muss man sich nicht gleich wie Kim mit dem Fahrrad von Australien auf den Weg nach Kopenhagen machen und dafür 1 1/2 Jahre unterwegs sein oder sich auf 12.000 Plastikflaschen auf den Weg über die Weltmeere machen wie David de Rothschild, aber ein wenig davon, sollte doch jeder in seinen Alltag bringen – mit Kreativität dafür einstehen, was einem wichtig ist.

Ich hoffe, dass 192 Länder in einer aufgeklärten Welt nicht so stur sein können, die Zeichen der Zeit derart hartnäckig zu ignorieren. Ich habe die Hoffnung, dass in Kopenhagen Entscheidungen getroffen werden, die etwas bewirken!

Dienstag, 3. November 2009

FROH! Ein Magazin für eine neugierige Generation

Jede Ausgabe des FROH! Magazin widmet sich jeweils einem Thema, welches aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wird.
Auf überraschende Weise werden ungewöhnliche Perspektiven eingenommen, wobei ein warmherziger und wertschätzender Ton gegenüber den Portraitierten und den Ereignissen dominiert.

Die aktuelle Ausgabe widmet sich dem Thema der "Wende" mit all seinen Facetten. Natürlich gibt der Fall der Berliner Mauer vor zwanzig Jahren den Anlass, doch die Autoren haben sich keineswegs auf die Beschäftigung mit dieser "Wende" beschränkt. Vielmehr wird untersucht, was eigentlich der Kern einer Wende ist, welche Kraft in der Wende steckt und wie sie unterschiedliche Biografien geprägt hat. So erlebt man z.B., wie Jürgen gleich zwei entscheidende Wenden seines Lebens beschreibt. Die erste als er, als plötzliche Berühmtheit, den Big Brother Container verlässt und verwirrt vor den Massen steht, die ihm die Rückkehr in sein altes Leben versperren. Die zweite Wende, und die damit entscheidende, tritt ein, als er aus freien Stücken beschließt, sein neues Leben unter geänderten Vorzeichen, aber nach seinen Regeln zu leben.
Die Autoren erzählen noch weitere Biografiewenden, sowie Wendebiografien, welche deutlich machen, dass die Kraft der Wende nur durch den eigenen Willen genutzt werden kann, dass nur so eine einschneidende Veränderung, eine Steigerung des persönlichen Glücks bringen kann. Die Wende kann einen ändern, oder einen zu sich selbst zurückführen, so die Erkenntnis aus diesen Beschreibungen.

Das ganze Heft ist so vielfältig, dass jedes Seitenwenden eine kleine Überraschungen birgt, - und die Einsicht - na klar, auch das ist eine Wende!

Trotz der teilweise tiefsinnigen Ansätze, verliert sich die Magazin keineswegs in Grübeleien und Denkkonstrukten, sondern präsentieren sich in leicht verständlicher Sprache gepaart mit einem ansprechenden jungen Design, das viel Raum für schöne Bilder lässt.
Im ganzen Magazin spiegelt sich die Neugierde wider, die laut eigener Angabe den Antrieb der Macher darstellt.
FROH! möchte seine eigene Sicht der Dinge mitteilen und dabei Non-Profit, unabhängig und werbefrei sein und bleiben. Mutig und wunderschön, dass es so etwas gibt!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

FairLiebt in Glücksstoff - mein Ökorausch

Am Samstag war ich auf der kleinen aber feinen Ökorausch, der Messe für "Design mit Bewusstsein". Dort haben einige Kleidungslabels von korrekte-klamotten ausgestellt - und natürlich verkauft. Da ich einen Schal und in meiner schlecht zu heizenden Wohnung auch endlich mal eine gemütliche Jacke für Zuhause brauche, habe ich zugeschlagen (s. Foto): Schal von FairLiebt (10 €) und eine megagemütliche, weiche Jacke von Glücksstoff (34 €).

"Schufti", der Schlüsselroman

Natürlich gab es noch viele andere spannende Aussteller. Neben ecosign, der "nachhaltigen" Designschule in Köln (die übrigens nächsten Samstag öffentlich 15-Jähriges feiert), waren auch Lockengelöt aus Hamburg da. Ein wunderbares Stück von diesen kreativen Menschen musste ich direkt durch einen Kauf prämieren: einen "Schlüsselroman" (s. Foto). Lockengelöt verwenden alte Bücher wieder, in denen sie aus ihnen Schlüsselbretter herstellen. Ich freue mich sehr über meinen "Schufti" (das ist der Titel meines Schlüsselromans), der nun stolz neben meiner Tür prangt! ;)

Der aus der Region Freiburg von den Jungs von bonhom mitgebrachte Bio-"Wii" (so nennt man dort den Wein) hat den coolen Abend noch besser gemacht. Und ich freue mich auf die bald erscheinende erste Frauenkollektion...

Donnerstag, 10. September 2009

2. ökoRausch - Messe für Design mit Bewußtsein

3.) Jetzt schon vormerken: Am 10. und 11. Oktober findet die zweite Auflage der ersten Messe für nachhaltiges Design statt. Klein, aber sehr fein, öffnet die „ökoRausch, Messe für Design mit Bewusstsein“ in Köln ihre Türen. 53 DesignerInnen und KünstlerInnen aus ganz Deutschland und Gäste aus Spanien und den Niederlanden, die sich alle der nachhaltigen Produktionsweise in ihrem kreativen Tun verschrieben haben, präsentieren sich dem Publikum und laden zum Kaufrausch mit gutem Gewissen ein. Infos unter: www.oekorausch.de

es grünt so grün und je grüner desto besser!

Hallo und guten Tag! Das sporadisch erscheinende Blog Ökoschlampen meldet sich aus einer nicht angekündigten "Sommerpause" zurück ;-)
und zwar mit heißen News rund ums Grün-Sein:
Die Grünen in Köln haben mega-mäßig abgesahnt bei der Kommunalwahl und hoffen jetzt auf ein ebenso fantastisches Ergebnis bei der Bundestagswahl Anhand der Grafik wird deutlich, dass Bündnis 90/Die Grünen jetzt wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Immerhin trennen nur wenige Prozentpunkte die ehemaligen Freaks und Müslis von den sogenannten "etablierten Parteien". ! Im Vorfeld des Kommunalwahlkampfs wurden die Weichen für ein gutes Ergebnis gestellt... den Innenstadt-Grünen lag zum Beispiel am Herzen, daß die Stände auch optisch was her machen und nicht öko-üsselig abstoßend wirken. Also haben sie bereits im Herbst 2008 Kontakt mit der ecosign - Akademie für Design aufgenommen. In einer sehr fruchtbaren Kooperation entwarfen die super kreativen Studenten der Öko-Design-Hochschule Wahlkampfmaterial vom Allerfeinsten für den Ortsvorstand Innenstadt&Deutz. So konnte man dann an den Samstagen vor der Wahl z.B. am Rudolfplatz eine grüne Oase aus Liegestühlen auf Rollrasen sehen, oder selbstgebastelte Recycling-Hocker. Es war erstaunlich zu sehen, wie modern und frisch und gleichzeitig kosten- und resourcensparend ökologische Wahlkampfmaterialien sein können.... Alles in allem eine wirklich gelungene Kooperation. Mehr davon!

Dienstag, 21. Juli 2009

ECO LUXURY AT GREEN SHOWROOM IN BERLIN

Written by Andrea Imgenberg & Sabine Lydia Müller



The premier of the GREEN Showroom took place in the Adlon hotel near the Brandenburger Tor in Berlin, as part of the Mercedes Benz Fashion Week. Initiated by the two designers Magdalena Schaffrin and Jana Keller, eco-luxury fashion labels from different countries presented their collections in the upscale hotel, framed by premium organic cosmetics and matching accessories.

The choice of the location indicated immediately what the green showroom proved to its visitors: In 2009 green fashion has finally evolved from casual street wear to high-class business-outfits, elegant daywear and glamorous evening attire.
In the first hotel suite we directly found feminine dresses from US-designer Roshanak Salim made from organic cotton jersey. Flattering cuts and rich colors are the secret to her women wear. At the opposite booth Magdalena Schaffrin exposed her extremely sophisticated creations for women and men. Her strictly natural fabrics are mostly ecologically certified and she produces in Berlin, the pulsating capital of Germany.
So Pure, a label from Hamburg/Germany started with a collection of smart business suits for ladies and gents this year. These are LOHASians who come from the worlds of banking and consulting, where street wear just wouldn't be appropriate. Finally, green fashion adapted to the reality of working women who are interested in sustainable fashion.
Queen & Princess provides flattering organic cotton blouses for sleek business outfits. Jessica Reyes Rodriguez' delicate creations with smoked elements was a pure thrill. She produces her exclusive unique items with a group of highly specialized women in Germany and supports local handicrafts.
We then moved on to Estonian fashion designer Reet Aus. Her subtle blouses made from organic cotton crash caught our attention and led to a long and interesting conversation about how Reet got inspired to do eco fashion during her travels to several northern European countries. For a long time she was pretty much the only designer in her home country working with sustainable materials, but now, she is happy that some of her colleagues in Estonia have followed in her steps.

Designer Julia Starp creates elaborate evening dresses made of organic silk. The advantage of organic silk is that the silkworm can stay alive although the humans harvest the cocoon. We were impressed how Julia combined silk and cotton strips to a beautiful golden cocktail dress. We would have loved to just put it on and order an aperitif at the dignified Adlon bar.
To complete the perfect neo-eco-styling, we suggest vegetable dyed leather bags and matching leather jewelry from RoyalBLUSH by Jana Keller. For the raw natural look we discovered tagua-nut bracelets or belts made from catfish in the next suite of the Adlon hotel. Designer Van Markoviec www.vanmarkoviec.com experiments with various materials from all over the world to create her unique styles. Leftovers from the production are being turned into a new item of design. Van Markoviec feels that accessories are essential for the styling.

Blushless offers extraordinary wedding-dresses inspired by the film "Wild at heart" and promoted as eco-friendly bridal couture. Finally there are no more excuses for tree-huggers to say no to lifelong bonds. We thought these dresses would be a really good reason to marry soon.
Our conclusion after many hours in the Adlon was: The green showroom left nothing to be desired and we are really impressed to see how fast green fashion evolved. We wish the organization team good luck for their ambitious future plans. We will curiously follow every step/cut you make! ;-) See you again when the green showroom hits Paris during the Fashion Week in October.

via: www.ecofashionworld.com