Der Dioxin-Skandal bewegt hoffentlich die Verbraucher wieder einmal, sich mit der „Herstellung“ ihrer tierischen Lebensmittel genauer auseinanderzusetzen. Wie ich in meinem Umfeld immer wieder selbst feststellen kann, denkt man darüber einfach nicht gerne nach. Es besteht eine gewisse Angst, dass vielleicht etwas Schlimmes entdeckt werden könnte, was einen dann so richtig den Appetit versaut… und so ist es auch!
Denn: Dass Kühe auf einer Weide stehen bzw. Gras, Heu und Stroh essen dürfen, ist eher eine Seltenheit in Deutschland.
Foto: Martin Abegglen – Lizenz: CC-BY-SA
Deutsche Bio-Milch hat nur einen Marktanteil von 1,8% in unserem Land.
Obwohl lt. Milchindustrie-Verband der Gesamtanteil der Bio-Milch aufgrund von Importen aus Nachbarländern ein wenig höher liegen dürfte. Der Verband schreibt auf seiner Homepage :„Dieser geringe Bio-Anteil lässt sich damit erklären, dass der Auslandsanteil von Biomilch und Biomilchprodukten relativ hoch ist. Hauptlieferanten sind hier Österreich und Dänemark.“
Aufgrund des aktuellen Futtermittel-Skandals, hat Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner nun laut akuteller Pressemitteilung des BMVEL nun ihren 10-Punkte Aktionsplan "Verbraucherschutz in der Futtermittelkette" vorgestellt.
Unter anderem will Aigner nun endlich europaweit die "Positivliste für Futtermittel“ einführen. In Punkt 5 des "Aktionsplan Verbraucherschutz in der Futtermittelkette" ist folgendes nachzulesen:
5. Verbindlichkeit der Futtermittel-Positivliste
In einer Positivliste wird abschließend aufgelistet, welche Einzelfuttermittel zu
Mischfuttermitteln verarbeitet werden. Dies kann verpflichtend nur auf EU-Ebene
geregelt werden (...)
Bisher ist es so, dass man an Tiere verfüttern darf, was nicht irgendwann mal auf der "Negativliste" gelandet ist... d.h. man gibt den Tieren erstmal ALLES was noch irgendwie verwertbar ist und erst wenn es irgendwann verboten wird, dann geht’s halt nicht mehr. Diese bisherige Regelung ist Mist, denn so gelangten in den letzten Jahren z.B. folgende Stoffe ins Tierfutter: Klärschlamm, Kot, Urin, Lederabfälle, mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz oder Sägemehl. Im Umkehrschluss heißt dies, dass alle diese Dinge bis vor einigen Jahren als Tierfutter recycelt wurden! Das ist der EIGENTLICHE Skandal… seit vielen Jahren.
Wenn man nicht vegan leben will, also Eier und Milchprodukte konsumiert, so wäre es ratsam, sich grundsätzlich einmal darüber Gedanken machen, wie artgerecht die Fütterung und Haltung der sogenannten "Nutztiere" ist. Naturbelassenes und artgerechtes Futter für diese Lebewesen, sollte eigentlich selbstverständlich sein, wenn man die Tiere schon (aus-)nutzt.
Verantwortungsbewusste und tierliebe Verbraucher kaufen am besten tierische Produkte, die DEMETER zertifiziert sind. Nur hier besteht ein ganzheitlicher Kreislauf auf dem jeweiligen Hof. Grob gesagt kann jeder Bauer nur so viele Tiere halten, wie er mit seinem selbst angebauten Bio-Futter auch ernähren kann. Zudem werden Kühe z.B. nicht enthornt. Infos zur gängigen Enthornung bei Kühen und den Folgen dieser Verstümmelung in diesem taz-Artikel vom 07.01.2011 von Jost Maurin.
Samstag, 15. Januar 2011
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