Samstag, 25. April 2009, 17:30-19:30h
Forum „Lohas: Kauf dir eine bessere Welt?“
Konsum ist zentraler Bezugspunkt moderner Kultur, das Lebenselixier des globalisierten Kapitalismus. Aber eine Ausweitung dieses Massenkonsums triebe die Welt in den ökologischen Ruin. Findige Ökos machen sich nun die Mechanismen der Konsumkultur zu Nutze, indem sie den „Lifestyle of Health and Sustainability" propagieren und ihr Geld demonstrativ für Produkte ausgeben, die man guten Gewissens kaufen kann.
Pragmatische Lösung oder ein direkter Weg in die verführerischen Fußangeln des Kapitalismus?
• Hans Hubbertz (Ev. Kirche, Dekanat Recklinghausen)
• Manfred Linz (Wuppertal Institut)
• Sabine Lydia Müller (Symbiose Eins)
• Moderation: Tanja Busse (Autorin „Die Einkaufsrevolution“)
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Das Forum war mit ca. 80-90 Gästen gut besucht. Recht schnell wurde mir klar, dass viele Anwesende denken, die „LOHAS“ seien eine mysteriöse Gruppe, der man sich anschließen kann und so gab es dann auch Ängste und Befürchtungen, die LOHAS könnten der Umwelt- und Sozialbewegungen eher schaden als nützen. Denn, wenn einen suggeriert wird, dass man alleine durch Shoppen schon die Welt verbessern könne, so hätte der Einzelne ja gar keine Motivation mehr politisch aktiv zu werden.
Ich bin da eher realisitscher Optimist. Die Masse ist träge und um sie zu bewegen, braucht es mehr als weise Worte und den erhobenen Zeigefinger. Warum sollte irgendein Mensch, dem es für sich so ganz gut geht, der immer schön einkaufen geht und isst, worauf er/sie Lust hat (also wozu die Werbung ihn/sie inspiriert hat) und fliegt und viel Auto fährt… warum sollte diese Person also Lust haben, all das aufzugeben? Fakt ist: Viele Menschen leben nach dem Lust-Prinzip und sind auch mit keiner Parole dieser Erde dazu zu bewegen, sich schlecht und schuldig zu fühlen.
Meine Idee um diese beiden extremen Seiten einander näher zu bringen ist und bleibt es erstmal, mit dem strategischen Konsum anzufangen. Wer kapiert hat, dass es besser für Mensch und Natur ist, sich ökologisch und mit Fair Trade Waren einzudecken, der hat doch schon so einiges begriffen. Und dieser kleine Samen, kann dann gegebenenfalls – bei günstigen Bedingungen – wachsen.
Bestimmt ändert man Menschen nicht mit der Holzhammermethode. Auch nicht mit der Müsli-Keule. Auch wenn uns allen die Angst im Nacken sitzt, dass morgen die Welt untergeht, wird uns keine Sau helfen, die Welt zu retten, wenn das Welt-Retten nicht irgendwie Spaß bringt. Ganz bewusst benutze ich hier das Wort „Spaß“, da ich übrigens bei dem gesamten Mc Planet Kongress so ziemlich das Gefühl hatte, dass den Leuten vor lauter Arsch-auf-Grundeis-gehen, eine gewisse Leichtigkeit und Freude so ziemlich abhanden gekommen ist.
In Zeiten in denen ich noch tumb vor mich hin konsumiert habe (bis ca. 2003), ging es mir blendend. Dank spärlicher Informationen und dem gänzlichen Fehlen von Konzern-Kritik in den Massenmedien, kombiniert mit einer Abneigung für „schwierige Themen“, hatte ich so gar keine Motivation, meinen Geisteszustand zu verändern. Darum waren die allermeisten Konsumgüter total unvorbelastet für mich. Im Gegenteil, wie ich es auch im Mc Planet Forum schon betont hatte, waren mir einige Marken wie z.B. Nutella regelrecht „ans Herz gewachsen“… Es war eine Heidenarbeit, diese ganzen Marken von meinen Emotionen zu entkoppeln. Denn die Marketing-Experten hatten in den Jahren zuvor natürlich viel Energie und Geld in die entsprechenden Werbe-Strategien gesteckt, wodurch die Marken ganz nah mit meinen Gefühlen und Erinnerungen verbunden waren.
Es ist mit ziemlich viel Aufwand, Anstrengung und Willen zur Änderung verbunden, einen Abstand zu diesen Marken zu gewinnen und sie kritisch und so objektiv wie möglich zu betrachten. Alleine dieser Schritt ist enorm. Meine Meinung ist: Wer es peu-à-peu schafft, sich aus der Umarmung der klassischen Konsumgüter-Markenwelt zu befreien, der ist verarschungs-resistent. Weil er ja dann wirklich alle Tricks durchschaut hat und einen klaren Blick für wahre Messages hat. Z.B. Was ist drin? Wo kommt’s her? Wer hat’s gemacht? etc.
Natürlich wäre es dann im nächsten Schritt extrem wünschenswert, wenn die bis dahin geläuterten Menschen nun auch noch politisch aktiv würden, um das Movement auch personell zu unterstützen. Aber so was geht eben nicht von heute auf morgen, auch wenn die Zeit drängt…
Mein Appell lautet also: Konsum ist Macht! Strategischer Konsum ist ein essentieller Bestandteil der Politisierung von Konsumenten und deshalb absolut wichtig und richtig. Allein, weil manche Hardcore-Ökos die Angst haben, dass die öffentliche Diskussion um die Zielgruppe der LOHAS würde ihren „Kampf“ verwässern, sollte es nach wie vor klar sein, dass als Einstiegsdroge zum politischen Durchblick eine Veränderung des eigenen Konsums (Lebensmittel, Strom, Banking, Mobilität, etc.) für das Gros der Bevölkerung bahnbrechend wirkt und langfristig in der Lage ist den Menschen die Augen für Missstände jeglicher Art zu öffnen.
Donnerstag, 30. April 2009
Montag, 27. April 2009
Bio-Fastfood-Challenge Berlin – ökorrekt lecker!
Et is wie et is… in Kölle gibt es nur ein einziges Bio-Lokal. Darum war ich froh wieder mal in Berlin zu sein! Mega-hungrig gings also nach der Grünen-Veranstaltung im Bundestag direkt ab zu Gorilla Fastfood in der Friedrichstrasse 120.
www.gorilla-natuerlich.com
Da der Gorilla ja bekanntlich das stärkste Tier im Urwald ist und die gesamte Power mit vegetarischer Ernährung hinbekommt, sollte das für mich auch ausreichen.
Die Auswahl an frischen, liebevoll zubereiteten Salaten war ein Traum. Täglich gibt es zudem 3 Suppen zur Auswahl, natürlich ist auch immer eine vegane Variante dabei. Leckere Brote mit Spreads und Sprossen runden das Sortiment ab. Für mich gabs dann noch ein Stückchen Kuchen und Sojamilch Macchiato… hmmmm! Satt.
Hier ein Foto von mir mit Matthias Rischau, Inhaber von Gorilla.
Wichtige Notiz an Matthias: Bitte ganz schnell eine Filiale in Köln eröffnen. Möglichst Nähe Appelhofplatz oder Belgisches Viertel. Ein Fan.
Sonntagabend sollte es dann was Deftiges sein. Meine Freundin Nina und ich hatten Lust auf Burger und die natürlich in Bio-Qualität!
Um Ninas Ansprüchen an Ästhetik gerecht zu werden, habe ich für uns das wohl schönste Bio-Restaurant in Berlin ausgesucht. Das foodorama in Kreuzberg, Bergmannstrasse 94. www.foodorama.de
Toll, dass wir vorab online in der Speisekarten schmökern konnten. Das ist ein prima Service und die Vorfreude war umso größer.
Das Lokal ist wirklich state-of-the-art und erinnert null an Askese. Zurückhaltende, sauber designete Einrichtung, dazu ein gelungenes Lichtkonzept. Wer auf clean-chic steht, muss sich hier wohl fühlen. Gut gelaunt auch das Personal. Ich wollte eigentlich eine Bionade, die Kellnerin erlaubte sich jedoch mir wärmstens ein echtes Ginger-Ale aus Dänemark zu empfehlen. Glücklicherweise nahm ich den Rat an… die Ingwer-Limo schmeckte hervorragend, auch wenn sie später von einem Lammsbräu Bier abgelöst wurde ;-)
Nina und ich bestellten dazu Burger. Als diese aufgetischt wurden, grinsten wir uns zufrieden an. DAS war wirklich die richtige Wahl. Leckerste Bio-Bulleten auf einem knusprigen Brötchen, dazu Kohlsalat und Fritten… yummie, yummie!
www.gorilla-natuerlich.com
Da der Gorilla ja bekanntlich das stärkste Tier im Urwald ist und die gesamte Power mit vegetarischer Ernährung hinbekommt, sollte das für mich auch ausreichen.
Die Auswahl an frischen, liebevoll zubereiteten Salaten war ein Traum. Täglich gibt es zudem 3 Suppen zur Auswahl, natürlich ist auch immer eine vegane Variante dabei. Leckere Brote mit Spreads und Sprossen runden das Sortiment ab. Für mich gabs dann noch ein Stückchen Kuchen und Sojamilch Macchiato… hmmmm! Satt.
Hier ein Foto von mir mit Matthias Rischau, Inhaber von Gorilla.
Wichtige Notiz an Matthias: Bitte ganz schnell eine Filiale in Köln eröffnen. Möglichst Nähe Appelhofplatz oder Belgisches Viertel. Ein Fan.
Sonntagabend sollte es dann was Deftiges sein. Meine Freundin Nina und ich hatten Lust auf Burger und die natürlich in Bio-Qualität!
Um Ninas Ansprüchen an Ästhetik gerecht zu werden, habe ich für uns das wohl schönste Bio-Restaurant in Berlin ausgesucht. Das foodorama in Kreuzberg, Bergmannstrasse 94. www.foodorama.de
Toll, dass wir vorab online in der Speisekarten schmökern konnten. Das ist ein prima Service und die Vorfreude war umso größer.
Das Lokal ist wirklich state-of-the-art und erinnert null an Askese. Zurückhaltende, sauber designete Einrichtung, dazu ein gelungenes Lichtkonzept. Wer auf clean-chic steht, muss sich hier wohl fühlen. Gut gelaunt auch das Personal. Ich wollte eigentlich eine Bionade, die Kellnerin erlaubte sich jedoch mir wärmstens ein echtes Ginger-Ale aus Dänemark zu empfehlen. Glücklicherweise nahm ich den Rat an… die Ingwer-Limo schmeckte hervorragend, auch wenn sie später von einem Lammsbräu Bier abgelöst wurde ;-)
Nina und ich bestellten dazu Burger. Als diese aufgetischt wurden, grinsten wir uns zufrieden an. DAS war wirklich die richtige Wahl. Leckerste Bio-Bulleten auf einem knusprigen Brötchen, dazu Kohlsalat und Fritten… yummie, yummie!
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Sonntag, 26. April 2009
Besuch bei VEJA in Paris
In Paris hab ich dann auch noch Sébastien Kopp von VEJA getroffen. Der Großmeister der eco sneakers (www.veja.fr) hatte heiße News, z.B. dass es von VEJA auch bald eine Taschen-Kollektion geben wird. Nach 2 Stunden im Café auf der Rue Montorgueil schlug er vor, dass wir gemeinsam quer durch Paris zum neuen Firmensitz laufen könnten. Super! War total neugierig auf die Geschäftsräume. Um eins vorweg zu nehmen... die Räume sind der Hammer! Als wir nach gut einer Stunde Fußmarsch - mit kleinen Zwischenstopps zum hallo sagen in diversen Läden - bei der Adresse Nähe Bastille ankamen, sah ich erstmal nur ein normales Pariser Wohnhaus. Doch dann gings ab in den Hinterhof....dort die Treppe runter durch einen engen Kellergang, ca. 20m.... dann tauchten wir woanders wieder auf und... standen im nächsten Hinterhof vor einem imposanten 4-geschossigen Industrie-Loft. Sébastien nahm sich freundlicherweise sehr viel Zeit mir die Räume in den verschiedenen Stockwerken zu zeigen. Lichtdurchflutete wunderschöne Arbeitsplätze, liebevoll eingerichtet mit 2nd Hand Möbeln aus den 50er und 60er Jahren, zusammengetragen von einem befreundeten Antiquitätenhändler, der regelmäßig die Vororte von Paris nach Brauchbarem durchkämmt. Wilde Lampen, spießig anmutende Sekretäre und ganz viel Licht bieten den idealen Rahmen für die gesamte VEJA Kollektion, die ja auch in Teilen ziemlich retro anmutet.
Die halbhohen VEJA SP, MA gibt es in richtigen old-school Farbkombis, extravagant und lässig. Für mich bitte in der Farbe „forest“… genial! Ein besonderes Highlight waren naturellement die brandneuen Canvas-Taschen, aber auch die Edition der chrome-free-leather bags ist trés chic und mein Laptop würde wohl viel lieber in eine VEJA-Laptoptasche schlüpfen, als in meine alte schwarze Notebook-Tasche vom Elektrohändler. Aber leider sind die VEJA-bags noch nicht auf dem Markt…. Auf gute Dinge muss man eben manchmal etwas länger warten, und länger sparen….. ;-)
Sonntag, 12. April 2009
Besuch bei Misericordia in Paris
Wenige Meter vom Place Charles de Gaulle - Étoile entfernt, in der Avenue de Wagram, befindet sich der Showroom von Misericordia. Hier habe ich mich mit Aurelyen dem Inhaber, Designer, Kreativdirektor und Erfinder des Social Fashion Labels Misericorida verabredet.
Misericordia bietet seit 2002 fair gehandelte Mode aus Peru an. Aurelyen lebt selbst die Hälfte des Jahres in Lima, wo seine Mitarbeiter die Kollektionen nach seinen Entwürfen anfertigen. Nach T-Shirts, legendären Hoodies (siehe Foto links ;-) und vielen anderen Basic-Teilen, gibt es in der aktuellen Kollektion auch wunderschöne Kleider...
Aurelyen hat seinen MitarbeiterInnen vor Ort das Handwerk einst beigebracht. Heute sind die PeruanerInnen in der Lage aufwändigste Designs perfekt umzusetzten. Auch im Herbst spielen Kleider wieder eine wichtige Rolle in der Kollektion. Dann dramatisch gerafft und aufwändig abgesteppt....
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